Pfaffenkapperl (Spindelstrauch)

Wunderschön leuchten die Früchte des Pfaffenkapperls im – noch – grünen Wald. Leider ziemlich giftig, für uns heißt die Farbe Achtung, Vorsicht, für die Vögel aber wohl: es ist angerichtet, lass es dir schmecken…

für drei Pfarrer gibts hier Kapperln zum Abholen!

Zyklame

Cyclamen purpurascens Mill. 17.8.2019 Grünau/Almtal Mitte links beginnt das Einrollen des Stiels über die Kapselfrucht

Diese wunderschöne Pflanze mit ihrer zarten Färbung verzaubert den Wald. Meine Mutter liebt sie, und schon als Kind lernte ich sie als hübschen, typischen Waldbewohner kennen. Der Name ist von der runden Wurzelknolle abgeleitet, und die hat es in sich! Bereits kleine Mengen, die in die Blutbahn gelangen, können zu einer tödlichen Atemlähmung führen. Das machte man sich als Pfeilgift zunutze, eine verwandte Art im Mittelmeerraum wurde auch zum Fischfang benutzt. Heilkundliche und magische Anwendungen sind schon seit der Antike bekannt, waren aber mit einem entsprechenden Risiko in der Anwendung verbunden. Bereits das Vorbeigehen an in Wald wachsenden Zyklamen stand im Ruf, einen Abortus hervorzurufen, und die damit durchgeführten Liebeszauber konnten unter Umständen die Suche nach einem neuen Objekt der Begierde nötig machen. Heute wird die Zyklame hauptsächlich homöopathisch in der Frauenheilkunde und als Schmerzmittel eingesetzt. Den deutschen Gattungsnamen Alpenveilchen finde ich übrigens etwas seltsam, da nur eine einzige Art davon in den Alpen vorkommt, und um ein Veilchen handelt es sich auch nicht…

Schwalbenwurz-Enzian

Neben dem Edelweiß begleitet uns der Enzian als symbolisch wichtige Alpenblume mit seinen unterschiedlichen Arten über das Jahr. Jetzt im Übergang vom Sommer in den Herbst blüht der eindrucksvolle Schwalbenwurz-Enzian. Früher wurde er auch zu Heilzwecken verwendet, heute steht er wie alle Enzianarten streng unter Naturschutz, erfreut unser Auge und dient als Labstelle für die Hummeln.

Gentiana asclepiadea L. mit Hummel und Ameise
Gentiana asclepiadea L. Grünau/Almtal 17.8.2019

Schneeglöckchen/Frühlingsknotenblume

Da es hier immer wieder zu Verwechslungen kommt, hier Bilder zur besseren Unterscheidung (regional gibt es natürlich noch andere Bezeichnungen, aber diese sind wohl in Österreich am stärksten verbreitet). Sie sind sich doch recht ähnlich, immerhin sind sie „Familienangehörige“ -Amaryllisgewächse, wie auch die Narzisse-und ebenso giftig.

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen

 

 

 

 

 

Frühlingsknotenblume

 

Frühlingsknotenblume

Buchenkeimling

zart recken diese Geschwister ihre „Füßchen“ in die Welt hinaus…die Richtung stimmt noch nicht so ganz, aber man muß sich ja erst einmal umsehen!

weihnachtlicher Wald

Es ist ein schöner Brauch, in der Adventzeit und zu Weihnachten die Natur ins Haus zu holen…als Adventkranz, Gesteck, Weihnachtsbaum. Mit Lametta, Engelshaar und Christbaumkugeln behängt findet der Wald Eingang in die gute Stube.  Heute habe ich mich auf die Suche nach den Vorbildern für diese Schmuckstücke gemacht.  Photos anklicken zum Vergrößern! Empfehlenswert für einen wirklich besinnlichen Spaziergang abseits der Weihnachtsmarkt-Hektik! In der Nacht wären auch die Vorbilder für die Weihnachtssterne dabei…

ätherisches Latschenöl

Jetzt in der Schnupfenzeit haben ätherische Öle wieder Hochsaison. So wie das Latschenöl…damit kann man sich den sommerlichen Duft des Waldes auch in die – hoffentlich warme – Stube holen! Aber Vorsicht, ätherische Öle sind extrem konzentrierte Wirkstoffe.  Nicht übertreiben, nur sparsam und gelegentlich „bei Bedarf“ zB in der Duftlampe anwenden. Hier ein Photo von der Latschenölbrennerei auf der Planneralm:Dort findet eine sozial und ökologisch nachhaltige Gewinnung statt, als zusätzliche Einnahmequelle zu Holz- Almwirtschaft und winterlichem Schibetrieb.

Wurzeln graben

Heute ein sinnliches Erlebnis beim Wurzelgraben. Es ist wunderbar, diesen duftenden Schatz im „Untergrund“ des Waldes zu entdecken. Die Nelkenwurz riecht gerade besonders köstlich  – entsprechend ihres Namens… Mit ihren dunkelgrünen Blättern ist sie im Herbstlaub leicht zu finden. Mit wenig Aufwand verlässt sie recht willig den Waldboden. Ein fester kleiner Wurzelstamm und feine „Haare“ charakterisiert sie, wenn auch jede einzelne Wurzel anders aussieht. 

Auch wunderbar scharf und frisch duftende Engelwurzeln kamen heute mit – allerdings schon schwer zu finden, da viele Blätter der mehrjährigen Pflanze schon eingezogen sind.

Und zuletzt etwas Beinwell – auch für diese Wurzel die ideale Zeit!

Beim Wurzelgraben bitte schonend vorgehen – kleine Mengen und nur bei ausreichendem Vorkommen der Pflanze am Standort. Es muß auch nicht die ganze Wurzel mitkommen, Beinwell zB wächst wieder nach. Man könnte auch eine Achtsamkeitsübung daraus machen. Dabei mit allen Sinnen auf den Ort und die Pflanze einlassen, mit den Händen und event. einem Krickerl graben.